Leider besteht bei vielen Veranstaltungen noch grosser Optimierungsbedarf beim Thema Barrierefreiheit. Aus diesem Grund wollen wir in diesem Beitrag verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, wie du als Veranstalter/in deine Events auch für Menschen mit Beeinträchtigung möglichst gut zugänglich machen kannst.
Die Anzahl Menschen mit Behinderung wird in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik auf ca. 1,8 Millionen geschätzt. Etwa 29% davon gelten als stark beeinträchtigt und haben daher spezielle Bedürfnisse. Doch auch viele dieser Menschen, mehr als eine halbe Million an der Zahl, besuchen gerne Konzerte und Festivals oder sehen sich gerne Aufführungen im Kino oder Theater an.
Darum geht's
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Was die Barrierefreiheit bei Veranstaltungen betrifft, gibt es bei vielen Veranstaltung noch Luft nach oben. Ein Event zu ermöglichen, an dem jede/r, unabhängig von seinem psychischen und physischen Zustand, teilnehmen kann, ist wahrlich eine Herausforderung. Dir sollte daher bewusst sein, dass die Optimierung diesbezüglich ein fortlaufender Prozess ist, welcher mit einzelnen Massnahmen beginnt. Gerne möchten wir dir an dieser Stelle ein Paar Inputs mit auf den Weg geben.
Was bedeutet barrierefrei?
Wird von Barrierefreiheit gesprochen, meint man damit, dass alle Ausprägungen menschlicher Fähigkeiten berücksichtigt werden. Dies bedeutet, dass auch beeinträchtige, ob physisch oder psychisch, Menschen miteingeschlossen werden und diese ebenfalls Zugang zu Produkten, Dienstleistungen oder Einrichtungen haben (vgl. dazu EnableMe).
Dies bedeutet, dass beispielsweise Gebäude, sanitäre Anlagen oder auch Webseiten im Internet Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich gemacht werden, damit sie davon auch ohne Hilfe und ohne grosse Umstände Gebrauch machen können. Im Folgenden gehen wir nun auf Möglichkeiten ein, mit denen du die Barrierefreiheit bei Veranstaltungen verbessern kannst.
Wie kann ich meine Events barrierefrei gestalten?
Menschen mit Behinderungen müssen sich für nichtalltägliche Situationen meist ein wenig mehr vorbereiten als Menschen ohne Beeinträchtigungen. Veranstalter/innen, welche sich hier ein paar Gedanken machen und einige Optimierungen vornehmen, können diese Vorbereitungen jedoch massiv vereinfachen.
Organisation vor Ort optimieren
Insbesondere bei sitzplatzgenauen Veranstaltungen gibt es Plätze, welche sich für Menschen mit physischem Handicap anbieten. Seien dies Plätze am Gang oder welche nahe an sanitären Anlagen liegen oder Plätze, die ohne Treppensteigen erreichbar sind. Menschen mit Rollstühlen können zudem Plätze ohne vorinstallierte Sitzgelegenheiten benötigen.
Da viele Veranstalter/innen ihre Tickets durch Ticketinganbieter verkaufen, sollte der Prozess des Ticketkaufs bereits beeinträchtigte Menschen berücksichtigen. Hierbei empfiehlt es sich, beispielsweise Saalpläne zu erstellen und rollstuhlgängige, sehbehindertengerechte Sitzplätze für Menschen mit Einschränkungen zu reservieren oder auch sanitäre Anlagen zu markieren, damit sich die betroffenen Personen bereits im Vorfeld ein Bild deiner Location machen können. Ausserdem kannst du verschiedene Ticketkategorien erstellen, die bspw. «für Rollstuhlfahrer/innen» oder «für Sehbehinderte» etc. heissen können. Oftmals reisen Menschen mit Behinderung gerne mit einer Begleitperson an, der sie vertrauen und die ihnen bei Bedarf helfen kann. Sowohl den betroffenen wie auch den Begleitpersonen können, falls gewünscht, reduzierte Ticketpreise in Form von einer zusätzlichen Ticketkategorie oder über ausgegebene Promocodes angeboten werden.
Viele Locations haben bereits grössere Parkplätze für Behinderte und rollstuhlgängige Rampen und Lifte, mit denen die Menschen hineinkommen. Klar, nicht jede Location kann in kurzer Zeit barrierefrei umgebaut werden, dennoch gibt es Möglichkeiten, den Zugang zum Gebäude zu erleichtern. Sollte es in der Location, in der der Event stattfindet, keine Lifte oder Rampen haben, kann zusätzliches Personal aufgeboten werden, welches die Menschen mit Behinderung unterstützt und sie zu ihrem Sitzplatz begleitet. Damit du den Bedarf für ein solches Angebot abschätzen und dich optimal vorbereiten kannst, empfiehlt es sich, den Ticketkäufer/innen während dem Bestellprozess die Möglichkeit zu geben, ihre Bedürfnisse zu platzieren. Bei TICKETINO beispielsweise können Veranstalter/innen bei der Eventerstellung Fragen integrieren, die beim Ticketkauf abgefragt werden. So können beeinträchtigte Menschen ihre Bedürfnisse mitteilen und die Veranstalter/innen haben direktes Feedback, was benötigt wird.
Auch die sanitären Anlagen befinden sich nicht bei jedem Event gleich am Eingang. Der Zugang dazu sollte aber zumindest leicht zugänglich sein mit genügend breiten Wegen und gut ersichtlichen Markierungen beispielsweise. Auch für Sehbehinderte ist eine gute Kennzeichnung der Wege sehr hilfreich.
Sollte dein Event eine Präsentation oder Moderation beinhalten, kann auch diese barrierefrei gestaltet werden. Dazu können Gebärdendolmetscher/innen engagiert werden, welche das Gesprochene für Gehörlose übersetzen. Eine Alternative dazu wäre, Untertitel in die Präsentation einzubauen.
Onlinealternative anbieten
Da es trotz aller Bemühungen, deinen Event barrierefrei zu gestalten, in jedem Fall dennoch Personen gibt, welche das Haus nicht verlassen können oder wollen, kann es sinnvoll sein, deinen Event auch online zugänglich zu machen. Doch nur, weil die Infrastruktur vor Ort wegfällt, bedeutet es nicht, dass Online-Events automatisch barrierefrei sind. Die technischen Hürden wiegen hier teilweise schwerer, da es nicht ein Tool, gibt, welches alle Barrieren auf einmal auflöst. Wenn du möglichst alle Eventualitäten berücksichtigen willst, wirst du mit Tools arbeiten müssen, welche die folgenden Funktionen abdecken:
- tastaturbedienbar
- Screenreader kompatibel
- wesentliche Funktionen sollten im Browser ausführbar sein
- Kernfunktionen sollten leicht erkenn- und bedienbar sein
- kein Flash erforderlich
- Bei Gebärdensprache oder leichter Sprache sollte ein separat zuschaltbares, in Grösse und Position veränderbares Fenster vorhanden sein
- native Smartphone-App
Deine Kunden bei Bedarf informieren
Egal, welche Art von Veranstaltung du organisierst, halte deine Teilnehmenden auf dem Laufenden. Sollte es zu kurzfristigen Änderungen, dass beispielsweise der Gebärdendolmetscher abgesagt hat oder dass es technische Schwierigkeiten mit der Umsetzung der barrierefreien Tools gibt, informiere die betroffenen Personen. Im TICKETINO Cockpit hast du Zugriff auf die Daten deiner Teilnehmenden und kannst ihnen bei Bedarf Infomails zukommen lassen. Beachte hierbei jedoch, dass nicht jeder Ticketinganbieter den Zugriff auf die Kundendaten gewährt. Wie du einen E-Mail-Newsletter erstellst, erfährst du in der folgenden Anleitung.
Fazit
In diesem Beitrag konntest du sehen, dass es beim Thema Barrierefreiheit einiges zu beachten gibt und auch dieser Blogbeitrag nicht abschliessend ist. Vielmehr sollte er als Denkanstoss für dich dienen. Möchtest du dich intensiver mit dem Thema beschäftigen? Dann empfehlen wir dir dieses Buch:
Nun wünschen wir dir viel Spass bei der Organisation deines nächsten Events! Benötigst du Hilfe bei der Eventerstellung oder hast Fragen zu TICKETINO? Dann melde dich bei uns per Mail an info@ticketino.com oder vereinbare mit uns einen Telefontermin.