Hast du dich auch schon mal gefragt, über welche Kanäle und mit welchen Zahlungsmitteln deine Eventbesucher ihr Ticket kaufen? Oder anders formuliert: Ist dir bewusst, wie viel Umsatz dir entgeht, wenn du auf einzelnen Kanälen nicht präsent bist? Dann wird dich dieser Beitrag mit Sicherheit interessieren.
Im Grundsatz ist es relativ einfach: Je breiter dein Ticketvertrieb aufgestellt ist, desto mehr wirst du in der Regel verkaufen. Gerade im Veranstaltungsgeschäft, wo der Ticketkäufer aus einer Vielzahl von Optionen wählen kann, ist es ein Erfolgsfaktor, dass man dem potenziellen Kunden beim Kaufprozess keine unnötigen Steine in den Weg legt, sei es aufgrund ausgeschlossener Zahlungsmöglichkeiten oder fehlender Vorverkaufsstellen.
Doch auch wenn du hier alles richtig machst, kannst du froh sein, wenn auch nur ein Zentel aller Personen, welche den Weg auf deine Eventdetailseite finden, schlussendlich auch kaufen. Wenn du mehr dazu erfahren willst, empfehlen wir dir unseren weiterführenden Beitrag «Sales Funnel, E-Commerce, Conversion Rates – So optimierst du deinen Ticketverkauf!»
Aus diesem Grund mein Tipp:
Aktiviere wenn möglich immer alle zur Verfügung stehenden Zahlungsmittel und aktiviere vor allem auch alle physischen Vorverkaufsstellen!
Wie viel Umsatz dir pro fehlendem Verkaufskanal bzw. pro ausgeschlossener Zahlungsart entgeht, hängt sehr stark von deinem Event und vor allem von deiner Zielgruppe ab. Es gibt Events, da sind die Umsätze über Telefonbestellungen oder an physischen Vorverkaufsstellen marginal, bei anderen machen sie gut einen Drittel aus. Ein Erklärungsversuch für dieses Phänomen findest du hier.
Genauso ist es mit den Zahlungsarten. Gerade heute hat mich die Auswertung der Ticketliste eines Electro/House – Festivals in der Ostschweiz wiedermal extremst verblüfft. Von aktuell 1'219 verkauften Tickets gingen 434 Stück (also über 35%) über Rechnung weg, jedoch nur eines über physische Vorverkaufsstellen. Und dies obwohl bei Rechnungskauf Zusatzkosten von 5.- für Druck und Versand anfallen!
Ebenso erstaunlich sind die Zahlen eines Festivals im Tessin, wo von 2284 verkauften Tickets 850 (über 37%) an physischen Vorverkaufsstellen, jedoch "nur" 182 per Rechnung erworben wurden. Noch interessanter ist, dass sich die Verkäufe in diesem konkreten Fall auf über 60 Poststellen verteilten wobei pro Ticket wiederum ein Aufpreis von 4.- durch die Post aufgeschlagen wurde.
Wie sieht es nun aber konkret bei dir aus? Um dies herauszufinden gibt es einen einfachen Weg. Sofern du bereits mit einem modernen Ticketing-System gearbeitet hast, welches dir Zugriff auf deine Ticketkäuferdaten gewährt, kannst du in deinem Veranstaltercockpit ganz einfach deine Ticketliste herunterladen. Wenn du in der Vergangenheit alle Zahlungsmittel sowie auch alle Vorverkaufsstellen aktiviert hattest, kannst du nun mit wenigen Klicks herausfinden, wie viele Tickets über welchen Kanal verkauft und wie diese bezahlt wurden.
Wenn du mit Excel etwas auf dem Kriegsfuss stehst, hilft dir sicherlich der weiterführende Beitrag «Excel - Mit diesen Tipps beherrschst du deine Ticketliste!».
Natürlich gibt dir die Auswertung eines einzelnen Events, vor allem wenn die Ticketanzahl gering ist, noch nicht zwingend eine verlässliche Datenbasis, mit der du deine wichtigsten Verkaufskanäle und Zahlungsmittel identifizieren kannst. Wenn dein Event aber genügend gross ist (mehr als 1'000 verkaufte Tickets) oder du mehrere deiner Events zusammennimmst, kriegst du auf jeden Fall einen guten Eindruck davon, welche Kanäle und welche Zahlungsarten das Ticketingsystem deiner Wahl sicherstellen muss, bzw. wie viel Umsatz dir allenfalls entgehen dürfte, wenn deine Tickets auf einzelnen Kanälen nicht verfügbar sind.
Anzumerken ist an dieser Stelle, dass der Verzicht auf ein einzelnes Zahlungsmittel, nicht automatisch den Wegfall des gesamten Umsatzes bedeutet, der für gewöhnlich hierüber getätigt wird. Wenn du beispielsweise PayPal nicht aktivieren möchtest, werden sicherlich die meisten deiner Kunden den Umweg über die Kreditkarte nehmen.
Anders sieht es beim Rechnungskauf, Callcenter oder den physischen Vorverkaufsstellen aus. Die Tatsache, dass Ticketkäufer für die Nutzung dieser Kanäle einen Aufschlag von 5.- und mehr in Kauf nehmen zeigt, dass sie in vielen Fällen wohl keine andere gangbare Alternative sehen bzw. haben. Gründe können schlechte Bonität, fehlende Kreditkarten, mangelnde technische Fähigkeiten oder auch ein starkes Bedürfnis nach Anonymität sein. Woran es genau liegt, kann dir im Grunde genommen ja auch egal sein. Wichtiger ist mehr die Erkenntnis, dass dich der Verzicht auf diese Kanäle je nach Zielgruppe richtig viel Geld kosten kann.
Daher nochmals mein Tipp:
Lege deinen Ticketkäufern keine Steine in den Weg und mach ihnen den Kauf so einfach wie möglich, indem du die Verfügbarkeit deiner Tickets auf möglichst allen Kanälen sicherstellst und vor allem alle Zahlungsmittel aktivierst!