Fünf Gänge, fünf Kontinente, eine Weltreise an einem Abend: The 5 verbindet auf dem Zürcher Bauschänzli Gastronomie mit fulminanten 360°-Projektionen. Die Zukunft des Essens hat am 2. Februar begonnen.
Der Gang, der den Gast in den von aussen blau leuchtenden Dom auf dem Bauschänzli führt, wirkt wie die luxuriösere Version einer Gangway, durch die man in ein Flugzeug gelangt, das einen weit, weit weg bringt.
Das passt. Denn drinnen, in einem wohlig warmen Iglu mit virtuellem Sternenhimmel und freier Sicht auf die Quaibrücke, geht bald eine Reise los. 160 Leute haben Platz in Zürichs jüngstem Pop-up-Restaurant, und die Vorfreude fühlt sich durchaus an wie die in der Airport-Lounge.
Das Konzept von The 5 klingt simpel: fünf Gänge, fünf Kontinente. Dazu fünf Köchinnen und Köche, die am ersten Abend allesamt anwesend sind, ihre Kunst danach aber in die kompetenten Hände der Profi-Caterer von dolce far niente, angeführt von Chefkoch Francis Collins, legen.
„Forelle. Birne. Vogelmiere. Kartoffel.“ Was da auf dem vordersten von fünf unprätentiösen Kärtchen auf dem Tisch steht, ist Understatement in Reinkultur – und die bare Essenz von Essen. Über den vier Begriffen steht „Maria Gross, Menu Europe“. An der Decke der Kuppel über der kleinen künstliche Limmatinsel, im 17. Jahrhundert Teil der Stadtbefestigung und Bastion gegen Angriffe vom See, kreisen völlig friedlich riesige Zitronen, Feigen und Avocados. Eine sonore Stimme aus den Lautsprechern bittet die Gäste an ihre Plätze.
Spätestens jetzt fühlt man sich wirklich zum Abheben bereit. Doch zuerst bleibt alles ganz bodenständig. Aus den vier Lebensmitteln, von denen Vogelmiere streng genommen ein Unkraut ist, hat die Thüringerin Maria Gross den ersten Gang gezaubert. „Mir gefällt diese Kombination. Dieser Mikrokosmos hier bringt einen in
neue Sphären, da muss man auf dem Teller gar nicht auch noch alles verändern.“
Schon der zweite Fall von Understatement. Sympathisch. Auf den Gang „Europe“ folgt der Knaller des Abends. Meta Hiltebrand, karottenrothaariges, hoch geschätztes Enfant Terrible der Schweizer Kochszene, hat sich von Australien inspirieren lassen. „Schokolade. Hummer. Crevette. Mais. Erdnuss. Avocado.“ Aus dem Stakkato auf dem unscheinbaren weissen Kärtchen hat die 34-Jährige eine Überraschung gezaubert, die sich aus Kindheitserinnerungen speist. Die digitale Welt an der Decke ändert sich passend zum Kontinent, im Moment kommt man sich vor, als sässe man am Boden eines riesigen Aquariums.
Nach Australien nimmt der Zürcher Koch-Doyen Jacky Donatz die Gäste – wen wunderts – mit nach Amerika, wo es Fleisch satt gibt. Danach interpretiert der Süd-Inder Alfred Prasad den riesigen asiatischen Kontinent, bevor der 29-jährige Deutsch-Ägypter Karim Schumann ein länderübergreifendes Dessert servieren lässt.
Die Gäste machen Fotos vom Essen, rätseln an den Ingredienzien herum und recken zwischendurch die Hälse, um nichts von der sich dauernd ändernden Deckenkulisse zu verpassen. Ein weiteres Mal zeichnet sich das Zürcher Künstlerkollektiv Projektil für visuelle Erlebnisse verantwortlich, die es in dieser Form eigentlich gar nicht gibt.
Es sei für ihn fast unfassbar, sagt der 69-jährige Jacky Donatz und langjährige
„Sonnenberg“-Chef, dass man in Zürich einen Anlass dieses Formates auf die Beine
stellen könne. Und Meta Hiltebrand spricht für den ganzen Abend, wenn sie sagt: „Gut kochen kann heute jeder. Die Kunst ist es, etwas zu machen, woran die Leute sich erinnern.“
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